Corona im Drehplan – ein Virus mischt sich ein.

Film- und Fotoverbände, Film-Kommissionen, Allianzen, ja, eine ganze Industrie hat reagiert und sich viele Gedanken gemacht, wie mit den einzuhaltenden Sicherheitsmaßnahmen gegen SARS-CoV-2-Viren, ein Film gedreht und ein Fotoshooting stattfinden - wie Produktionen im Studio oder on location umgesetzt werden können - ohne den beteiligten Menschen erheblich zu schaden.

Wenn Corona das Drehbuch schreibt

Ein Rotstift streicht derzeit Szenen und Handlungen als Vorsichtsmaßnahme und zum Schutz gegen ein Virus, das nur darauf wartet, die Nähe zwischen Menschen für seine Vermehrung und Ausbreitung zu nutzen. Zugegeben, es ist schon eine merkwürdige Aufgabe und es braucht die ganze Kunst, die Dramaturgie eines Drehbuches so aufzubauen, dass im Verlauf einer Handlung auch eine intensive Begegnung zwischen zwei Menschen erzählt werden kann, ohne dass sich diese beiden physisch näher kommen.

Man fragt sich, wie das gehen soll:  wie erzählt man denn eine Nähe, wenn man auf den tatsächlichen Kontakt von Menschen verzichten muss, weil auf einmal - genau genommen seit März 2020 - genau dies zum Problem wurde. Vieles hat sich seither geändert und all die intensiven Bilder enger, menschlicher Beziehungen werden uns sicherlich fehlen. Wie kann man ein "Sich-nahe-sein" in Zeiten von Infektionsschutzmaßnahmen in Filmen und Bildern erzählen und verdeutlichen? Nennen und verstehen wir es denn überhaupt als Nähe, wenn Körper mindestens eineinhalb Meter Abstand zueinander halten?

Und wie setzt man die Anforderungen am Drehort um?

Wie kann ein Film- oder Fototeam von oftmals weit über 50 Personen an einem Set zusammenarbeiten, ohne sich anzustecken? Zuerst sah es nach einer unlösbaren Aufgabe für die vielen Foto-, Film- und Fernsehproduktionen aus. Für die gesamte Branche gab es den Lockdown und die Umsetzung von Produktionen wurde für mehrere Wochen gestoppt.

Nachdem die erste Infektionswelle überstanden war, kam die ernüchternde Erkenntnis: wir müssen uns weiterhin schützen, vor einem neuen Problem, einer potenziellen Gefahr, über die wir leider immer noch viel zu wenig wissen, um eine wirklich faire Chance für jeden zu haben. Wo die Krankheit ausbricht, bringt sie Leid und Schmerz, Isolierung und Stillstand. Sicherheit will niemand garantieren, denn alles ist noch viel zu neu, um solcherart Garantien aussprechen zu können. Solange Impfstoffe und wirksame, heilende Medikamente fehlen, besteht ein hoher Grund zur Sorge. Die Methoden variieren und stecken nach wie vor in Testphasen. Die Behandlung der Kranken und Infizierten ist nach wie vor mit viel zu viel Risiko behaftet. Unsere Gesundheitssysteme wären einer Epidemie kaum gewachsen - sie drohen bei einem unkontrollierbaren Ansturm zu versagen.

Ohne Anpassung und Umdenken unseres Tuns und Handelns geht es momentan sicher nicht.

Die Voraussetzung dafür, dass Infektionsschutzmaßnahmen Erfolg versprechen, liegt in der Akzeptanz und der höchstmöglichen Bereitschaft der Bevölkerung, diese umzusetzen. Dabei hilft das grundlegende Verständnis, was diese Schutzmaßnahmen bewirken können. Wie sie helfen. Nicht weniger wichtig ist das Wissen, wogegen man sich überhaupt schützen soll. Denn die Einhaltung der Maßnahmen wird nur dann funktionieren, wenn die Notwendigkeit von jedem verstanden und deshalb auch eingehalten werden. Wir haben Grund zur Hoffnung, denn kleine Erfolge zeichnen sich mittlerweile ab.

Die Maßnahmen der Film- und Fernsehproduktionswirtschaft und der Werbewirtschaft gegen COVID-19.

Neue Produktionsanforderungen zu durchdenken und zu realisieren, ist es also wert. In jeder Produktion steckt ohnehin eine logistische und organisatorische Meisterleistung. Film- und Fotoproduktionen sind es gewohnt, in eng gesteckten Zeitrahmen mit einer höchstmöglichen Ökonomie, die kompliziertesten Szenen und Bilder zu realisieren. Berücksichtigt man die Interaktion aller Kollegen am Set, die Abläufe und sinnvoll eingesetzte Technik, die Wahl der Arbeitsräume, der Studios und Locations und der Mittel, sollte es möglich sein, schöne Bilder und beeindruckende Filme zu erstellen, ohne Menschen auf verantwortungslose Weise zu gefährden.

Rechte, Pflichten und Ansprüche im Arbeitsverhältnis und Maßnahmen nach dem Infektionsschutzgesetz - ein Leitfaden für Produzenten und Filmschaffende

Eine professionelle, effektive und fantasievolle Industrie, wie die Film-und Fotoindustrie, ist durchaus in der Lage, die Vorsorgemaßnahmen gegen ein winzig kleines, jedoch überaus gefährliches und ansteckendes Virus bereitzustellen. Was Produktionen zusätzlich zu ihrem Können benötigen, sind mehr Zeit, mehr Räume und mehr intelligente Mittel. Und nicht zuletzt: verantwortungsvolles Denken und Handeln. Dazu gehört sicherlich auch die richtige Wahl der Dialoge und Handlungen im Drehbuch.

Aus der Vorproduktion zum Set. Unsere digitalisierte Welt ermöglicht uns, persönliche Kontakte zu umgehen. Produktionen vernetzen sich weltweit mit digitaler Hilfe: mittels Websites und Plattformen, per Videokonferenz, Chat oder per Live-Schalte, per Telefon, E-Mail oder in der Cloud. Konferenzen und Meetings sind fast an jedem Ort digital und online realisierbar. Team und Cast können zusammengestellt werden ohne sich je die Hand geschüttelt zu haben. Technik, die zum Einsatz kommt, kann personalisiert werden. Zum Ausleihen nutzt man Datenbanken, die voll von Angeboten und Informationen sind. Und wenn für das Casting ein persönliches Vorsprechen und Spielen unumgänglich ist, um die Rolle zu besetzen, gibt es ausreichend geeignete Orte, um zeitversetzte und räumlich getrennte Abläufe, ohne Menschenansammlungen, zu ermöglichen.

Haben Sie Ihre Checkliste schon erstellt?

Aufnahmeleiter und Produktionsteams entwickeln vor Beginn der Dreharbeiten oder eines Fotoshootings eine Gefährdungsbeurteilung der Produktionsplanung - mit einem umfassenden Katalog. Sie integrieren Sicherheitsmaßnahmen unter Berücksichtigung der gesetzlichen Regeln und der behördlichen Auflagen von Bund und Länder. Spezialisten überwachen die Aktualität, die Einhaltung der Maßnahmen, beraten, informieren und helfen.

Maßnahmen, zum Schutz des gesamten Teams

Wie Drehpläne reibungslos funktionieren können, ohne auf Sicherheit zu verzichten, zeigen die Hilfen der Filmkommissionen. Sie bieten viele nützliche Überlegungen, die dabei helfen, in jeder Phase des Herstellungsprozesses unnötige Kontakte zu vermeiden und trotz allem Mehraufwand, fließende Abläufe zu ermöglichen.

Die Filmkommissionen stehen für Produktionen, für deren Sicherheit und Gesundheit am Set.

Dazu drei Adressen mit konkreten, stets aktuellen Informationen und Tipps:

  1. Die Film Commission Bayern
  2. Die Film und Medien Stiftung NRW
  3. Die Mitteldeutsche Medienförderung

Wer sich weitergehend informieren möchte, findet online viele Fachpublikationen mit Hilfe von Suchbegriffen wie #Corona #Virus #Infektionsschutzgesetz #Abstands- und Hygieneregeln #Maskenpflicht #Mundschutz #Mund-Nasen-Schutz #Mindestabstand #Sicherheitsunterweisung #Desinfektion #Reinigung  #Abstandsmarkierungen  #Materialpersonalisierung  #Hinweisschilder #Fachkräfte #Personenbegrenzung #Gefährdungsbeurteilung #u.v.m.

Scouting, Recce, Dreharbeiten - On Location

Scouts und Motivsucher können Drehorte wieder besuchen, dokumentieren, fotografieren und filmen - aber bevorzugt allein oder in sehr kleinen Teams. Mit Zeit, Abstand, Mundschutz, Einmal-Handschuhen und mit Desinfektionsmitteln ausgestattet. Und warum nicht mittels digitaler Live-Übertragung zu denen, die nicht vor Ort sein konnten - direkt von der Recce.

Motivgeber:innen können die Location, das Set, die Motive und die benötigten Nebenräume sehr gewissenhaft auf diesen Besuch vorbereiten: jedem Team genügend Zeit und Platz anbieten, desinfizierte Handwaschbecken, Seife aus Spendern, Einmal-Trockentücher und gut gelüftete Räume bereitstellen. Solcher Art Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen sollten immer die Grundvoraussetzung und Bedingung für den Aufenthalt an einer Location sein und an den Produktionstagen, an Vorbau-, Shooting-, Proben- und Drehtagen ebenso wenig fehlen.

Sehr gute Anregungen kommen z.B. vom FilmFernsehFonds Bayern - mit der FFF-Corona-Setiquette

Ein neues Virus - und was wir bisher wissen

Wäre ein Virus ein Lebewesen oder eine Lebensform mit einem Bewusstsein, würden wir dessen Vorgehensweise egozentrisch, gnaden- und rücksichtslos nennen. Aber ein Virus unterliegt keiner Moral. Es kennt so etwas nicht, sondern folgt lediglich dem Auftrag, den es in sich trägt - aus dem es besteht. Und dieser lautet: Vermehrung durch Verbreitung oder umgekehrt.

Im Namen und Auftrag eines Krankheitserregers: ginge es nach einem Virus, träfen wir ganz sicher keine Sicherheitsvorkehrungen. Menschenleere, endlose Weiten, Kontaktlosigkeit, Szenen und Szenarien ohne menschliche Nähe und Distanz, sind für das Virus kontraproduktiv und eigentlich der reinste Horror. Denn für das Virus gilt: je näher, je enger, je mehr - desto besser. Und inmitten eines solchen Bollwerks an Möglichkeiten entwickelt sich das Superspreading - eine wahre Potenz an Infektionsmöglichkeiten.

Der Grundauftrag des Covid-19-Virus

Das Virus verfolgt das selbe System wie ein Parasit: es sucht einen Wirt, um die eigene Art zu erhalten. Es übt sich dabei in Geduld, denn auch an vermeintlich ungastlichen Orten, hält es sich relativ lange über Wasser. Findet es eine Wirtszelle, dringt das Covid-19-Virus in die Zelle ein und spult darin den gespeicherten Grundauftrag ab. Sobald die erste Zelle eines Körpers besetzt wurde, läuft der Vermehrungsprozess im Inneren der Zelle an. Die Zelle erhält dafür alle Informationen vom Virus und sorgt ihrerseits für Stoffwechsel und letztendlich für die Neubildung eines sogenannten Virions. Jedes fertige Virion verlässt die alte Zelle und sucht die nächste Zelle auf, den eigenen Wirt: der Grundauftrag bleibt, das System bleibt. Was dem Virus vollkommen fehlt ist die Fähigkeit, sich ohne Wirt - also eigenständig - zu vermehren.

Leider fehlt dem Virus auch das Gen, eine übernommene Zelle zu pflegen und zu erhalten: die Sorge um den Wirt, mit dessen Hilfe es sich vermehrt, sind dem Virus fremd. Das neu entdeckte Coronavirus hat keine Hilfsprogramme um unser Leben zu erhalten. Genau das Gegenteil der Fall: wir sind dem Virus völlig egal. Es geht dem Virus allein darum, sich einen Raum zu erobern, in dem es sich vermehren kann und im Großen und Ganzen war's das eigentlich auch schon.

Photo: Wikimedia "Die Virus Replikation"

Nein, es ist keine ausgewogene Kooperation, kein guter Deal und keine Partnerschaft. Es ist eine ambitionierte Übernahme, die fast immer eine Krankheit unseres Körpers zur Folge hat. Gegen deren Verschlechterung und Schwere, haben viele von uns momentan noch viel zu wenig entgegenzusetzen.

Steckbrief SARS-CoV-2

Wie gefährlich Viren sein können, wissen wir noch gar nicht allzu lange und es ist leider keine Vermutung, dass wir die meisten dieser uralten DNA und RNA-Moleküle, noch nicht einmal ansatzweise kennen.

Zu wissenschaftlichen Zwecken wird ein neu entdecktes Virus einem System, einem Stamm zugeordnet, sobald es in Erscheinung tritt. Die Virologie und deren Forschung hat bereits erste Studien und Erfolge erzielt und kann das neue Coronavirus mit seinen Eigenschaften, den bereits bekannten Viren zuordnen.

Klassifikation und Virus Taxonomie: das Corinavirus gehört zur Gruppe der "Behüllte Viren"

In dieser Gruppe gehört es zu den RNA-Viren "Einzel(+)-Strang-RNA-Viren"  mit Genom: ss(+)RNA

  • Familie Coronaviridae
  • Unterfamilie Orthocoronavirinae
  • Gattung Betacoronavirus
  • Untergattung Sarbecovirus
  • SARS-assoziiertes Coronavirus (SARS-CoV) – SARS mit Subtyp
  • Subtyp SARS-CoV-2

VIRUS-RNA oder RNS (Ribonukleinsäure)

Ein Virus ist eine Struktur die hauptsächlich aus Nukleinsäure besteht. Es wird vermutet, dass RNA-Moleküle Vorläufer der Organismen waren. Als Virus wurden übrigens schon bei den alten Römern Substanzen wie Schleim, Saft oder Gift bezeichnet. Viren sind keine Zellen sondern tragen lediglich Informationen und Programme in sich, um in einer Zelle einen Stoffwechsel - also Leben - beginnen zu können.
Diese Programme werden erst dann aktiv, wenn der geeignete Wirt gefunden ist – die Zelle des Menschen, in dem die Replikation stattfindet. Das einzelne Produkt, das sich erfolgreich in der Zelle bilden konnte und danach verlässt, heißt Virion. SARS-CoV-2-Virion. Die Burst Size ist nicht vorhanden - geschätzt wird eine Neubildung von 10³ Virionen pro Zelle.

Zahlen und Fakten zu SARS-CoV-2

  • Name des Erregers: Coronavirus SARS-CoV-2 (Größe: 60-140 Nanometer)
  • Name der Krankheit: COVID-19 oder Coronavirus-Krankheit – kurz: Corona
  • Name der Ausbreitung: COVID-19-Pandemie.

Ansteckungen erfolgen über Tröpfchen- und Schmierübertragungen und über Aerosole. Beim Husten oder Niesen fliegen Tröpfchen bis zu 8 m durch die Luft, solange sie nichts aufhält.

Übertragungswege erfolgen hauptsächlich von Mensch-zu-Mensch durch Einatmen und über die Schleimhäute und finden sich im Sekret des Nasen- und Rachenraumes, im Sputum, im Stuhl, in der Tränenflüssigkeit und im Blut.

Basisreproduktionszahl ist die Range der Übertragbarkeit: im Schnitt steckt ein Infizierter nach derzeitiger Schätzung ca. 2 - 3,3 weitere Personen an. Wohlgemerkt, im Schnitt - da der Wert nicht statisch ist sondern dynamisch bleibt - und je nach Konzentration der Übertragung steigt.

Inkubationszeit - von der Infektion zu den ersten Symptomen - beträgt die Zeit im Schnitt 5-6 Tage - jedoch wurden ebensolche mit 2 bis zu 14 Tagen registriert. In China kamen Studien auf bis zu 27 Tagen.

Tenazität - die Dauer der Virus-Vermehrungsfähigkeit hängt von Faktoren wie Luftfeuchtigkeit und Temperatur ab. Auf Kupfer "überlebt" das Virus weniger lange (ca. 4 h) als auf Papier und Baumwolle (bis zu 24 h). Länger "überlegt" es auf Edelstahl (bis zu 48 h) und sehr lange auf Kunststoff (bis zu 72 h). Sonnenlicht ist für das Virus möglicherweise schädlich und kann es inaktivieren.

Warum so ausführlich?

Wer das Gefahrenpotential einer Pandemie verharmlost oder möglicherweise gar nicht erkennen kann, sollte sich informieren. Denn es geht hier keinesfalls um eine Verschwörungstheorie, um Fiktion oder gar um ein erdachtes Sci-Fi-Endzeit-Szenario wie in einem Film. Es passiert und wir stehen gerade erst am Anfang eines Lernprozesses - mit einer Chance, die Ausbreitung einzudämmen oder gar zu stoppen.

Statistik. In der Bevölkerung in Deutschland, von gesamt 83,2 Millionen Menschen, haben sich erst 202.000 Personen nachweislich infiziert. Demnach wären also noch 83 Millionen Menschen unbehelligt geblieben. Und genau an dieser Stelle mag man sich gar nicht vorstellen, was unserem angeschlagenen Gesundheitssystem blüht, wenn wir dem Erreger Tür und Tor öffnen.

Mehr als 9.000 Todesfälle rechnet man in Deutschland seit März 2020 dem Virus zu - direkt und indirekt. Weltweit sind bereits über 600.000 Menschen gestorben. Die Johns Hopkins Universität versucht trotz hoher Dunkelziffern den aktuellen Stand der Pandemie zu erfassen.

Die Krankheit. COVID-19 löst Infektionen der unteren Atemwege bis hin zur Lungenentzündung aus und ist eine primär die Atemwege befallende Erkrankung. In den sehr schweren Fällen führt sie zum Tod der Erkrankten. Erkrankungen können sich auf andere Organe ausweiten - diese in Mitleidenschaft ziehen - und dabei gravierende, bleibende Schäden hinterlassen, die ein sorgenfreies Leben unmöglich machen. Unser erklärtes Ziel kann daher nur eines sein: die Vermehrung gemeinsam aufhalten.

FAZIT

Ein gefährliches Virus, das die Welt verändern könnte? Vielleicht. Das Virus nutzt unser soziales Verhalten an Punkten aus, an die wir lange Zeit keine Gedanken mehr verschwendet haben. Nähe, schön! Masse - kein Problem. Wir fühlten uns sicher. Warum auch nicht. Nun fällt uns wie aus heiterem Himmel eine Pandemie auf die Füße und was toll war und eigentlich als Fortschritt gilt, wird zum massiven Problem: unsere nah aneinander gerückte Welt.

Positionen, an denen schon lange Essentielles gestrichen wird - um Geld zu sparen - um effektiv zu sein - um Gewinn zu maximieren - rücken wieder in den Fokus: unser Gesundheitssystem, unser Personalmanagement und unsere Raumplanung. Enge und Masse und Personalmangel werden zum Problem. Sorglosigkeit ebenso.

Ja, es nervt zuweilen. Und es erschwert unsere Projekte, unsere Jobs und Produktionen - unser Privatleben. Aber vielleicht liegt ja genau in unserer vielgelobten und erprobten Teamfähigkeit die Lösung des Problems: in den Skills einer funktionierenden Gemeinschaft und eines jeden guten Teams.

Eine ganze Industrie, die die fantastischsten Welten in Computern entstehen lässt, die mit Software zaubern kann und auch im analogen Bereich mit Hilfe von Kameraobjektiven, Setbau, einer smarten Produktionsvorbereitung und der klugen Raumauswahl, für Abstand, Hygiene und Sicherheit sorgen kann, muss sich wahrhaftig nicht entmutigen lassen und kann trotzdem oder gerade deswegen, eine professionelle Umsetzung bei Dreharbeiten und Fotoshootings gewährleisten.

In Zeiten, in denen Nähe gesundheitsschädlich sein kann, wird Abstand zum Zauberwort. Die einfachste Lösung wäre natürlich auf alles zu verzichten, was nun Mehraufwand bedeutet. Aber dies wäre auf Dauer doch sehr armselig und solange Sicherheit mit klugen Maßnahmen, Vernunft und sozialem Bewusstsein hergestellt werden kann, ist es der Versuch doch wert.

Wir brauchen keine übermenschlichen Kräfte um die Ausbreitung des uns momentan überfordernden Krankheitserregers zu stoppen: lediglich unsere wertvollsten: Hilfsbereitschaft, Rücksichtnahme und Unterstützung. Es geht lediglich darum, die Ausbreitung und Vermehrung der Krankheit zu unterbinden, durch Disziplin und Verständnis: mit Abstand, Hygiene und Vorsicht - und dies geht uns alle an. Ein Setting und Szenario ohne Sicherheit ist ein Risiko und aktuell verwehrt uns Corona den gedankenlosen Umgang mit alten, liebgewonnenen Gewohnheiten und unsere Gedankenlosigkeit, auf unseren ausgetretenen Wegen. Das neu entdeckte Virus erinnert uns an Pflichten, an Verantwortung und nicht zuletzt an unsere Menschlichkeit.