So werden die Fotos Ihrer Location perfekt.

Bei schönem Wetter und mit ausreichend Tageslicht gelingen Location Fotos mit den technischen Möglichkeiten moderner Kameras fast von ganz allein. Damit die Fotos perfekt werden, haben wir ein paar Gedanken und Tipps von Profis für Sie zusammengestellt.

Warum sind die Fotos Ihrer Location so wichtig?

Fotos sind das »Aushängeschild« Ihres Inserates und geben interessierten Produktionen den ersten, wichtigen Eindruck Ihrer Location. Ihre Fotos enthalten unzählige Informationen und helfen Produktionen dabei eine schnelle Vorauswahl treffen zu können. Nehmen Sie sich daher genügend Zeit zum Fotografieren, um die besten Ergebnisse zu erzielen. Bieten Sie Ihre Location mit einem tollen, aussagekräftigen Portfolio an.

"Ohne aussagekräftige Location Fotos ist es wirklich sehr schwierig, sich einen Ort, den man noch nie vorher gesehen hat, als Motiv, Kulisse, Set oder als Bildhintergrund vorzustellen."

Jeder Raum, jeder Bereich Ihrer Immobilie kann zu einer Kulisse werden.

Filme spielen je nach Drehbuch an den unterschiedlichsten Orten. Fotoshootings nutzen die verschiedenartigsten Bildhintergründe, vor denen Models oder Produkte abgebildet werden. Solch einen Ort, egal ob innen oder außen, nennt man Location oder Motiv.

Ein Motiv kann alles sein: vom Wohnzimmer bis zum Garten, von der Tiefgarage bis zum Büro, von der Werkstatt bis zum Laden. Uninteressante Motive gibt es eigentlich gar nicht. Produktionen nutzen gerne auch vermeintlich weniger attraktive Orte um Bilder und Szenen möglichst authentisch oder aus einem ganz bestimmten Milieu umzusetzen. Auch ein alter Keller und ein Leerstand können zum perfekten Motiv - zu einer außergewöhnlichen Location werden.

Wenn Sie Ihre Immobilie für Filme und für Fotoshootings anbieten, sollten Sie Ihren Interessenten zeigen, was Ihre Immobilie zur perfekten Location macht, was sie zu bieten hat.

Und das gelingt einfach am allerbesten mit aussagekräftigen Fotos zur Location.

10 schnelle Tipps für schöne Location Fotos

  1. Stellen Sie bei Ihrer Kamera oder Ihrem Smartphone die höchste Auflösung ein.
  2. Nehmen Sie Ihre Fotos im Querformat (horizontal/Landscape) auf.
  3. Stellen Sie sich so weit nach hinten wie möglich, um zu fotografieren.
  4. Fotografieren Sie Ihre Location möglichst bei hellem Tageslicht.
  5. Halten Sie Ihre Kamera auf Augenhöhe und immer gerade.
  6. Fotografieren Sie Räume und Außenbereiche mit Normal- oder Weitwinkelobjektiv.
  7. Räumen Sie Ihre Location vor den Aufnahmen auf.
  8. Vermeiden Sie Werbung oder Logos auf den Fotos.
  9. Vermeiden Sie erkennbare Personen auf Ihren Fotos.
  10. Verwenden Sie keine Effekte und Filter, Wasserzeichen oder Datumsanzeigen.
Innenaufnahmen mit natürlichem Sonnenlicht bringen Atmosphäre in Räume

Motiv oder Nebenraum? Warum sollte ich alle Räume fotografieren?

Produktionen unterscheiden zwischen zwei Raumtypen: Motiv und Nebenraum. Der wichtigere Typ ist immer das Motiv. Zu einem Motiv werden die Räume, in denen später gefilmt oder fotografiert wird. Die Entscheidung, welcher Raum zum Motiv wird und welcher Raum als Nebenraum genutzt wird, trifft die Produktion anhand des gesamten Angebotes.

Erstellen Sie daher Fotos von jedem Raum - von jeder Fläche, die Produktionen nutzen dürfen. Für Motive gilt: erstellen Sie von Motiven mehr als ein Foto, um den Raum oder die Fläche aus mehreren Perspektiven sehen zu können.

Räume, die von Produktionen nicht als Motiv benötigt werden, können nützliche Nebenräume sein, die der Logistik und Organisation einer Produktion dienen: als Teamaufenthalt, als Maske und Garderobe oder als kleines Lager für das Equipment. Solche Nebenräume erhöhen den Wert einer Location.

"Ich buche keine Location, wenn ich nicht alle Räume und alle Außenbereiche, die wir nutzen werden, vorher sehen konnte."

Tipps für schöne Innenaufnahmen

Das Tageslicht. Nutzen Sie wenn möglich das Tageslicht und den Moment, wenn die Sonne den Raum in ein schönes Licht taucht. Ein bedeckter Himmel liefert diffuses und weiches Licht. Wenn ein Raum hohe Kontraste hat, hilft diffuses Licht um eine gute Zeichnung in den extrem hellen und den extrem dunklen Bereichen zu erhalten.

Wenn das Tageslicht fehlt. Räume ohne Fenster oder ohne genügend Tageslicht fotografieren Sie mit dem vorhandenen Kunstlicht. Schalten Sie dazu alle vorhandenen Lampen des Raumes ein. Ist ein Innenraum sehr dunkel, stellen Sie Ihre Kamera auf ein Stativ und wählen eine lange Belichtungszeit (Langzeitbelichtung). Alternativ nutzen Sie das Blitzgerät an Ihrer Kamera. Ein Nachteil: Blitzlicht wird die natürliche Stimmung in Ihren Räumen verändern. Aber keine Angst! Ihre Interessenten sind Profis, die sich durchaus vorstellen können, wie ein nicht optimal fotografierter Raum beleuchtet werden muss.

Hoch- oder Querformat? Querformat ist immer die erste Wahl um möglichst viel von der Breite eines Raumes zu erfassen. Angrenzende Bereiche, links und rechts von Motiven, sind sehr wichtige Informationen. Versuchen Sie auch den Fußboden wie auch die Zimmerdecke im Bild zu haben.

Hochformate sind sinnvoll wenn sie eine zusätzliche Information beinhalten. Lange und steile Treppen kann man gut im Hochformat fotografieren aber auch besonders hohe Räume.

Ihre Position - Information ist alles. Fotografieren Sie einen Raum wenn möglich aus seinen Ecken heraus und versuchen Sie pro Ecke ein Foto zu erstellen. Bei Räumen ohne Ecken wechseln Sie einfach mehrfach Ihre Position. Versuchen Sie Ecken, Wände und Decken abzubilden, denn sie sind nicht veränderbar und zeigen Produktionen, den vorgegebenen Rahmen eines Raumes.

Werden Haustüren oder  Wohnungstüren zu einem Motiv, benötigt man Fotos von beiden Einstellungen. Für Szenen an Türen fotografieren Sie beide Seiten: die Tür von innen und  von außen. Eingänge sind übrigens sehr beliebte Motive.

Die einfache Lösung für kleine Räume. Entfernen Sie sich so weit wie möglich nach hinten - weg vom Raum. Ist ein Raum schmal und hoch nutzen Sie ein Weitwinkelobjektiv. Vermeiden Sie zu extreme Weitwinkel, da diese stark verzerren. Im Notfall hilft Ihnen das Hochformat.

Für sehr kleine Räume genügt ein Foto pro Raum. Ein kleiner Raum, mit weniger als 10 m², eignet sich in der Regel nicht als Motiv. Auch eine kleine Videoproduktion stößt dann an ihre Grenzen.

Warum ist die Augenhöhe die richtige Perspektive? Weil Sie dem natürlichen, 'normalen' Blickwinkel unseres Alltags aus dem Stehen oder Sitzen entspricht und uns den besten Überblick gibt. Extreme Perspektiven wie Froschperspektiven sind im Gegensatz zu Vogelperspektiven weit weniger geeignet um eine Location zu dokumentieren.

Sind Detailfotos nützlich? Von interessanten Strukturen oder Materialien können Sie zusätzliche Close-up Aufnahmen erstellen z.B. vom antiken Kamin, vom Stuck oder vom schönen Parkett.

Keine leichte Aufgabe: sehr dunkler Raum mit Tageslicht (ISO 1000, f/2.8, 24.0 mm)
Gelungene Innenaufnahme bei schwierigen Lichtverhältnissen (ISO 800, f/4.0, 23,0 mm)

Tipps für schöne Außenaufnahmen

Das Wetter. Fotografieren Sie Außenbereiche immer bei möglichst schönem Wetter und möglichst mit ausreichend Tageslicht - am lichtstärksten ist das Licht vor, während und nach der Mittagszeit.

Die Sonne gehört neben oder hinter sie. Versuchen Sie extremes Gegenlicht zu vermeiden. Besser ist es die Sonne im Rücken zu haben. Auch Seitenlicht ist gut geeignet. Fotografieren Sie aus verschiedenen Himmelsrichtungen um das Licht, die Schatten und den Stand der Sonne zu zeigen. Sonnenaufgänge ergeben stimmungsvolle Aufnahmen. Aber sie können Aufnahmen bei Tageslicht nicht ersetzen.

Ihr Standort. Fangen Sie unterschiedliche Perspektiven und Ansichten Ihrer Außenbereiche ein, indem Sie Ihren Standort wechseln. Bei wenig Platz hilft ein Weitwinkelobjektiv. Extreme Weitwinkel haben den Nachteil, dass sie Linien stürzen, Linien verlaufen nicht mehr parallel, sondern verjüngen sich perspektivisch. Um dies zu vermeiden, vergrößern Sie einfach den Aufnahmeabstand zu Ihrem Motiv. Je größer der Abstand umso mehr Informationen werden im Bild zu sehen sein.

Ein ganzes Gebäude als Motiv. Wenn Sie ein ganzes Haus anbieten, fotografieren Sie es frontal. Erstellen Sie ein Bild von jeder Seite: von Fassade, Front, von allen Seiten und von der Rückseite. Zeigen Sie Gebäude komplett und mit der nahen Umgebung: mit Wegen oder Straßen die zum Gebäude führen und mit dem Garten oder Grundstück, die an das Gebäude angrenzen.

Das Aufnahmeformat. Fotografieren Sie Außenbereiche im Querformat. Hochformate schränken Information zur Breite erheblich ein was besonders in Außenbereichen sehr ungünstig ist. Ein Hochformat hilft, wenn es um Höhe geht: bei Türmen oder bei mehrstöckigen Gebäuden.

Welche Perspektive ist die richtige? Die beste Perspektive ist die Augenhöhe. In Außenbereichen sind auch Vogelperspektiven nützlich, weil sie einen guten Überblick verschaffen - vor allem dann, wenn eine Location aus mehreren Gebäuden besteht oder bei großen, sehr weitläufigen Außenflächen.

Panoramaaufnahmen: wenn Sie einen schönen Panoramablick zeigen wollen, erstellen Sie mehrere Einzelaufnahmen, falls nicht alles auf ein einziges Bild passt. Wählen Sie einen idealen Standort, bleiben Sie stehen und halten Sie Ihre Kamera auf einer Höhe. Beginnen Sie bei Fotoreihen mit dem ersten Bild ganz links. Drehen Sie nur den Oberkörper für das zweite Bild nach rechts, dann weiter drehen für das dritte Bild, usw. So fotografieren Sie alle Abschnitte eines schönen Panoramas.

Sind Detailfotos nützlich? Von interessanten Strukturen oder von besonderen Materialien können Sie zusätzliche Close-up oder Detailfotos erstellen z.B. von der fotogenen Backsteinfassade Ihres Hauses, vom Pool oder von einer imposanten Treppe.

Und noch ein Tipp: halten Sie Ihre Kamera in jedem Fall gerade um einen schiefen Horizont zu vermeiden denn damit kann eine Produktion wenig anfangen und niemand will den Kopf ständig drehen müssen, um ein Foto anzusehen.

Außenaufnahme mit sonnigem Seitenlicht und viel Tiefe

Locations fotografieren - wie die Profis

Film-, Fernseh- und Fotoproduktionen haben viele Fragen an Locations und benötigen aussagekräftiges Bildmaterial. Um die Bedürfnisse zu verstehen, ist es hilfreich die wichtigsten Fragen zu kennen.

Viele Fragen können Sie mit Hilfe Ihrer Fotos mühelos beantworten.

Fragen zum Motiv: wie ist der Raum geschnitten? Gibt es Türen, Fenster oder Durchgänge zu anderen Räumen? Gibt es Treppen? Bietet ein Raum Zugang zum Garten oder zu einer Terrasse/Balkon?
Fragen zu gestalterischen Aspekten:
von welchen Standorten könnte man eine Szene aufnehmen? Sind Kameraschwenks, unterschiedliche Kamerapositionen, Kamerafahrten möglich? Was befindet sich links, rechts, was über und was unter dem Motiv?
Technische Fragen:
gibt es genügend Platz für die Beleuchtungstechnik und Kameratechnik? Wo könnten Scheinwerfer stehen? Bieten Innenräumen die Möglichkeit, sie von außen zu beleuchten? Kann ein Raum auch komplett verdunkelt werden?
Fragen zur Ausstattung und zum Stil:
gibt es feste, unveränderbare Einbauten im Objekt, wie: Säulen, Stützpfeiler, Treppen, Kamine oder Bücherwände, Einbauschränke oder Einbauküchen? Welche Möbel, Dekorationen, Farben und welche Stilrichtungen sind vorhanden?

Ein tolles Motiv - man wünschte sich, etwas mehr vom Umfeld zu sehen
Diese Aufnahme enthält viele Informationen (ISO 100, f/6.7, 10.0 mm)

Wie bereitet man eine Location für die Aufnahmen vor?

Mit einer kleinen Vorbereitung benötigen Sie für ein ganzes Haus nicht einmal eine Stunde um die Fotos zu erstellen. Den Bereichen, die sich für Aufnahmen besonders gut eignen widmen Sie etwas mehr Zeit. Gehen Sie strukturiert und systematisch ans Werk: von einem Raum zum nächsten und von einem Stockwerk ins nächste - von innen nach außen.

  • räumen Sie auf - schließen Sie Schränke und entfernen Sie für die Zeit der Aufnahmen Gegenstände, die den Raum oder die Möblierung verdecken. Ein ungemachtes Bett oder nicht aufgeräumte Utensilien, die sich über Räume verteilen, sind nicht besonders attraktiv.
  • schalten Sie TV- und Computerbildschirme aus.
  • entfernen Sie vor der Aufnahme alles was privat ist und nicht veröffentlicht werden soll: Gegenstände wie Familienbilder oder auch Wertgegenstände.
  • bitten Sie Ihre Familie oder Mitbewohner während der Aufnahmen den Raum kurz zu verlassen.
  • ziehen Sie die Vorhänge zur Seite und alle Rollos nach oben. Lassen Sie möglichst viel Licht in Ihre  Räume. Bleibt ein Raum trotzdem zu dunkel, schalten Sie die Lampen ein.

Die richtigen Einstellungen und die Kameratechnik

  • Die Auflösung und Pixel. Stellen Sie eine möglichst hohe (feine) Auflösung an Ihrer Kamera ein. Die Pixel Werte Ihrer Kamera finden Sie unter Einstellungen. Hier gilt: je höher der Wert, umso detailreicher wird die Aufnahme. Die Auflösung stellt die nutzbare Pixelanzahl dar. Es handelt sich um die vertikale und horizontale Anzahl der Pixel und damit um die Größe der Fotos - in Pixel. Die Multiplikation beider Werte ergibt die Megapixel. Wählen Sie einen Wert ab 2 Megapixel (MP).
  • Die Bildqualität. Moderne Smartphones mit Handykamera bieten bis zu 16 Megapixel pro Foto und mehr an. Fotografieren Sie grundsätzlich mit einer hohen Bildqualität. Die hohe Auflösung bei der Aufnahme sorgt mit weiteren Faktoren, wie der Blende, dem Kamerasensor und dem ISO-Wert dafür, dass Fotos nicht schon von vornherein unscharf aussehen oder Details nicht mehr zu erkennen sind.
  • Die Bildgröße. Ihre Fotos müssen mindestens 1200 Pixel an der längsten Seite haben, egal ob Breite oder Höhe des Fotos. Sind Ihre Fotos kleiner, sind sie für eine Veröffentlichung nicht geeignet.
  • Das Format. Wählen Sie ein Format, das gut geeignet ist: 4:3 oder 2:3 sind klassische Kameraformate. 16:9 ist ebenfalls ein nützliches Format um viel von der Breite zu zeigen.
  • Die Einstellungen. Wenn Sie nicht geübt im Fotografieren sind, lassen Sie Ihre Kamera für sich arbeiten: wählen Sie automatische Einstellungen für folgende Werte aus: ISO und Blende. Die Kamera sorgt dann für die richtige Belichtung.
  • Effekte und Features. Schalten Sie alle Features und Apps wie Filter, Rahmen, Wasserzeichen oder Datumsanzeigen aus.
  • Die Wahl der Objektiv Brennweite. Bei Kleinbild-Spiegelreflexkameras wählen Sie ein Objektiv mit einer Brennweite von normal bis Weitwinkel (ca. 50 mm bis zu ca. 35 mm), bei Digitalkameras entsprechend (je nach Format - ca. 30 mm bis zu ca. 22 mm). Smartphones sind in der Regel mit Weitwinkelobjektiven ausgestattet (ca. 28 mm). All diese Brennweiten eignen sich um Locations zu fotografieren. Teleobjektive dagegen bilden nur einen Ausschnitt der tatsächlichen Fläche ab.
  • Akkus. Laden Sie die Akkus vollständig auf um das Fotografieren nicht unterbrechen zu müssen.
  • Das Speichermedium. Schaffen Sie genug Platz auf Ihrer Speicherkarte. Nicht gelungene Photos können Sie jederzeit löschen und so wieder für neuen Speicherplatz sorgen.

Tipps: hilfreiche Artikel finden Sie bei Movie-College und DIN-Formate.

Mindestanforderungen an die Größe in Pixel

Was Location Fotos nicht benötigen - die wichtigsten Punkte, die sie möglichst vermeiden sollten

Unsere Tipps beziehen sich auf die ganz speziellen Bedürfnisse, die Film- und Fotoproduktionen haben. Was Sie bei Location Fotos grundsätzlich beachten sollten: Ihre Aufnahmen sollen immer aktuell und informativ sein und einen dokumentarischen Charakter besitzen.

  • Erstellen Sie keine Werbefotos. Zeigen Sie Ihre Location attraktiv aber authentisch und so neutral wie möglich. So, wie sie vermietet wird.
  • Erstellen Sie keine Fotos mit Personen. Wenn Personen auf Fotos zu erkennen sind, machen Sie diese unbedingt unkenntlich, falls sich das Abbilden nicht vermeiden lässt.
  • Fotografieren Sie kein fremdes, privates Eigentum. Vor allem Innenräume, wie gemeinschaftlich genutzte Bereiche des Mehrfamilienhauses, in dem sich Ihre Wohnung befindet: das Treppenhaus, der Eingang, der Keller - jeder Bereiche, der Ihnen nicht allein gehört. Auch Kfz-Kennzeichen - sobald diese einem Eigentümer zuordenbar sind, sind personenbezogene Daten.
  • Vermeiden Sie Hochformate, wenn möglich. Filme spielen (noch) nicht im Hochformat. Auch Storyboards für Kinofilme und hochwertige Werbeclips werden überwiegend im Aufnahmeformat, also mit Querformaten bestückt, da Filmkameras auch im Querformat aufzeichnen. Produktionen stellen sich Szenen in einer Location daher im Querformat vor.
  • Nutzen Sie bitte keine Farbfilter. In Drehbüchern und in den Moodboards von Projekten wird eine ganz bestimmte, angestrebte Stimmung beschrieben. Um diese erreichen zu können, müssen die unterschiedlichsten Spezialisten, wie Beleuchtung, Szenenbild, Kostümbild oder Styling wissen, welche Farben in der Location vorherrschen - auch um diese bei Bedarf ändern zu können.
  • Verzichten Sie auf Arrangements und Dekorationen. Die Produktion bzw. das Szenenbild wird sich später selbst um die Ausstattung, das Set-Design, die Dekorationen und den Setbau für die jeweilige Szene kümmern. Dekorierte Räume sind attraktiv aber eine noch so schöne Weihnachtsdeko hilft kaum, wenn eine Produktion nach einem Motiv für den Hochsommer sucht.
  • Was ist an Eigenwerbung falsch? Bitte positionieren Sie keine Logos in Ihre Fotos, wo Sie nichts verloren haben. Niemand will Fotos mit fremden Logos oder gar mit den Logos eines Konkurrenten für sein Projekt nutzen. Ihre Location soll so neutral wie möglich sein.
  • Mogeln oder manipulieren Sie nicht bei Ihren Aufnahmen. Ein kleiner oder enger Raum bleibt klein und ein Raum mit wenig Licht bleibt dunkel. Ein Raum der unmöbliert ist, sollte nicht mit Möbeln bestückt werden, die es dann bei Anmietung gar nicht gibt. Zeigen Sie Ihre Location so, wie sie bei einer Vermietung von Ihnen an die Produktion übergeben wird. Bilden Sie nur das ab, was wirklich vorhanden ist, denn spätestens bei der ersten Besichtigung Ihrer Location wird die Produktion selbst vor Ort sein und prüfen, ob die Fotos mit der Wirklichkeit übereinstimmen.
  • Veröffentlichen Sie keine veralteten Aufnahmen. Wenn sich etwas ändert, durch neue Möbel oder einen Umbau, erstellen Sie davon neue Fotos und löschen Sie die alten Fotos.

Was uns wenig hilft, ist das künstliche Verschönern oder gar das absichtliche Weglassen von Informationen. Denn auch mit den kleinen Schwächen einer Location müssen wir umgehen können und je eher wir diese Schwächen kennen, umso besser können wir gegensteuern.

Bedenken Sie immer, dass Ihre Fotos von Produktionen genutzt werden, um wichtige Informationen zu Ihrer Location zu erhalten aber auch um sie zur Vorbereitung zu nutzen: Fotos werden weitergeleitet, gehen an die Regie, an Fotografen, an die Art Direktion wie auch an den Kunden selbst.

Noch ein paar grundsätzliche Informationen für die Location Fotografie zu Rechtsfragen und zum Datenschutz

Wenn Sie Fotos erstellen, beachten Sie als Fotograf die jeweiligen Rechte, mit denen Sie in Berührung kommen können. Bei der Veröffentlichung von Fotos, kommen weitere Rechte hinzu. Alle Rechte sollten vor einer Aufnahme und spätestens vor einer Veröffentlichung geklärt werden.

Das Allgemeine Persönlichkeitsrecht ist ein Grundrecht. Es betrifft den Schutz der Privatsphäre und der Würde jeder Person, jeden Alters, die dieses Recht (APR) einfordern kann. Sobald sich eine erkennbare Person auf Ihrem Bild befindet, stoßen Sie auf deren Recht am eigenen Bild - das im Urheberrecht (§ 22 KUG) formuliert ist.

Das Urheberrecht und die Panoramafreiheit. Die Panoramafreiheit (§ 59 UrhG) erlaubt das Fotografieren von einem öffentlichen Standort aus, einem Ort, wie z.B. eine öffentliche Straße. Nicht erlaubt ist dabei die Nutzung von Hilfsmitteln wie Leitern oder gar Drohnen und nicht erlaubt, ist das Betreten von nichtöffentlichen Grundstücken. Hier beginnt das Hausrecht des jeweiligen Eigentümers. Innenbereiche sind von dieser Freiheit generell ausgeschlossen. Wenn Sie Ihre Location mit Umgebung fotografieren, achten Sie darauf, dass private Bereiche Ihres Nachbarn nicht auf Ihrem Bild zu sehen sind. Eigentum unterliegt grundsätzlich dem Eigentumsrecht des jeweiligen Eigentümers.

"Eine Fotografiererlaubnis, auch Property Release genannt, ist die schriftliche Zustimmung eines Eigentümers bzw. Rechteinhabers zur Verbreitung und Veröffentlichung eines auf seinem Grundstück oder von seinem Eigentum erstellten Bildes durch den Fotografen."

Ab der Speicherung und Veröffentlichung oder der Verarbeitung Ihrer Fotos, gilt die Datenschutz-Grundverordnung der Europäischen Union (DSGVO), die die Nutzung von personenbezogenen Daten rechtlich regelt.

Haben Sie Zweifel, ob Sie über die notwendige Einwilligung, über eine Fotografiererlaubnis oder Sondererlaubnis verfügen? Nichtveröffentlichen ist die einzig sichere Lösung.

Personen im Bild? Auf diesem Foto sind sie nicht zu erkennen.

FAZIT

Grundsätzlich möchte jeder Vermieter, seine Location 'im schönsten Licht' zeigen. Das ist auch vollkommen verständlich. Vernachlässigen oder unterschätzen Sie jedoch nie den Informationsgehalt Ihrer Fotos. Anhand guter Fotos erkennen Profis die vorhandenen Möglichkeiten einer Location: für Szenen, Einstellungen, für Standorte der Kameras, für Beleuchtung aber auch für die Logistik und Organisation einer Produktion.

Eine Location wird am besten durch aussagekräftige Fotos für sich werben. Je genauer Sie Ihre Location und die Motive fotografieren und dokumentieren umso leichter kann man sich Ihre Immobilie als Drehort oder als Fotolocation vorstellen und umso schneller können Entscheidungen getroffen werden. Eine gute Dokumentation einer Location durch Bilder, erspart der Produktion und auch Ihnen eine Menge Zeit und Aufwand und beantwortet viele Fragen bereits im Vorfeld.

Ihr Haus oder Ihre Wohnung wird zu einer Kulisse, für das Model, das am Kamin lehnt oder schön drapiert, draußen am Pool liegt. Ihr Haus wird zum Drehort für Krimis und Liebesgeschichten - je nachdem, was das Drehbuch oder das Briefing vorgeben.

Die Fotos Ihrer Location sind wichtig für Ihre Kunden, für Produktionen, Fotografen, für die Regie, den DoP  und das gesamte Team. Daher gilt: so viel Information wie möglich, von den Motiven und deren Umgebung. Viel Spaß beim Fotografieren!